In Zeiten stark zunehmender seelischer Leiden nehmen auch körperliche Symptome ohne klinische Ursache zu. Dann sprechen wir von psychosomatischen Erkrankungen:

Psychosomatische Erkrankungen sind körperliche Krankheiten, die durch psychische Faktoren ausgelöst oder beeinflusst werden. Dabei gibt es eine komplexe Wechselwirkung zwischen körperlichen und psychischen Prozessen, sodass körperliche Symptome wie Schmerzen, Entzündungen oder Erschöpfungszustände, aber auch seelische Symptome wie Depressionen oder Angstzustände auftreten können.

Als Ursachen für psychosomatische Erkrankungen kommen unterschiedliche Faktoren in Betracht. Zum einen können Stress, Konflikte oder belastende Lebensumstände die körperlichen Symptome auslösen oder verstärken. Zum anderen kann auch eine genetische Veranlagung vorliegen, die zu einer erhöhten Anfälligkeit für psychosomatische Erkrankungen führt.

Die Diagnose psychosomatischer Erkrankungen ist oft schwierig, da die Symptome sehr unspezifisch sind und es keine eindeutigen körperlichen Ursachen gibt. Hier ist es wichtig, eine umfassende Anamnese durchzuführen und auch die psychischen Faktoren zu berücksichtigen.

In der Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen werden oft multimodale Therapieansätze eingesetzt, die sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene ansetzen. Hierzu gehören beispielsweise Entspannungsverfahren wie Yoga oder Autogenes Training, Psychotherapie, Medikamente, Sport und Ernährungsumstellungen. Das Ziel ist es, die psychischen Faktoren zu erkennen und zu bearbeiten, um somit die körperlichen Symptome zu lindern oder zu beseitigen.

Es ist wichtig zu betonen, dass psychosomatische Erkrankungen keine Einbildung oder „eingebildete“ Krankheiten sind. Vielmehr handelt es sich um ernstzunehmende Erkrankungen, die eine sorgfältige Diagnose und Behandlung erfordern. Eine umfassende Betrachtung der körperlichen und psychischen Aspekte sowie eine ganzheitliche Therapie können zu einer Linderung oder Heilung der Beschwerden führen und damit die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.